Projektfachstelle Inklusion in der Kinder- und Jugendarbeit

Was ist die Projektfachstelle Inklusion?

Die Projektfachstelle Inklusion in der Kinder- und Jugendarbeit (KJA) versteht sich als zentrale Anlaufstelle in Baden-Württemberg für inklusive Themen im Arbeitsfeld der KJA. Seit ihrer Schaffung am 1. März 2021 hat sie sich in den letzten Jahren als verlässlicher Partner für Fachkräfte etabliert. Sie ist zuständig für alle Bereiche der Kinder- und Jugendarbeit (offene, verbandliche, kommunale und mobile). Außerdem versteht sie sich als Bindeglied zwischen der Praxis und der Politik. Einerseits bietet sie durch Fortbildungen und Qualifizierungen eine starke Unterstützung für die Praxis der KJA. Gleichzeitig nimmt sie die Anliegen aus der Praxis mit und versucht sie an politische Entscheidungsträger*innen weiterzugeben und dort zu platzieren. Die Projektfachstelle Inklusion wird eng begleitet und unterstützt durch einen Steuerungskreis aus Expert*innen der verschiedenen Arbeitsfelder der KJA, Wissenschaft/Forschung, Fachpraxis, Elternperspektive und auch der kommunalen Seite.

Eines ihrer Hauptziele ist die Vernetzung von Kinder- und Jugendarbeit mit der Behinderten(selbst)hilfe. Damit leistet sie einen wichtigen Beitrag, um einer inklusiven Welt für Kinder und Jugendliche mit Behinderungen auch 15 Jahre nach Inkrafttreten der UN-Behindertenrechtskonvention ein Stück gerechter zu werden.

Neben der UN-Behindertenrechtskonvention beschäftigen uns auch die Einflüsse der SGB VIII Reform auf unser Arbeitsfeld.

Die Definition von Inklusion der Projektfachstelle

Aktuell gibt es im Arbeitsfeld der KJA sehr viele Diskussionen darüber, ob man mit einem engen oder einem weitem Inklusionsverständnis arbeiten möchte. Ein enges Inklusionsverständnis würde sich schwerpunktmäßig mit den Belangen von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen beschäftigen. Während ein weites Inklusionsverständnis auch weitere marginalisierte Gruppen miteinschließen würde. Die Projektfachstelle Inklusion hat sich dazu entschieden, mit einem engen Inklusionsverständnis zu arbeiten. Durch die jahrzehntelange Aussonderung mit Sondersystemen und Sonderstrukturen halten wir es für essenziell, dass wir uns schwerpunktmäßig auf Kinder und Jugendliche mit Behinderungen konzentrieren. Diese Gruppe ist durch die separierenden Strukturen, welche es immer noch in Deutschland gibt, ganz besonders von Ausschluss bedroht.

Des Weiteren sehen wir Inklusion als einen Begriff, der auch eine Veränderung der gesellschaftlichen Strukturen fordert. Bei Integration würde es um die Anpassung des Individuums an die Gesellschaft gehen. Inklusion ist deutlich weiter gefasst, weil hier nicht nur das Individuum sich an die gesellschaftlichen Strukturen anpassen soll, sondern auch eine Veränderung der gesellschaftlichen Strukturen und Rahmenbedingungen gefordert wird. Dies ist ein hehres Ziel. Aber wir sehen Inklusion nur in diesem Sinne als vollständig gelungen an.

Kurzfilm zur Projektfachstelle

Im Kurzfilm zur Projektfachstelle wird beispielhaft der inklusive Öffnungsprozess des Jugendcafés Eglosheim dargestellt und die Unterstützungsmöglichkeiten durch die Projektfachstelle Inklusion aufgezeigt. Zum Ansehen klicken Sie bitte auf den Link im Text. Sie werden dann zum Youtube-Video weitergeleitet.

Angebote der Projektfachstelle Inklusion

Blog der Projektfachstelle

In unserem Blog der Projektfachstelle gibt es alles Wissenswerte rund um die Kinder- und Jugendarbeit und Inklusion. Unsere Artikel sind auch in einfacher Sprache veröffentlicht.

Tandem-Förderprogramm "Zusammen sind wir"

Ein neues Projekt der Projektfachstelle Inklusion ist das Tandem-Förderprogramm „Zusammen sind wir“. Dieses beabsichtigt die Annäherung der beiden Arbeitsfelder Kinder- und Jugendarbeit und Behinderten(selbst)hilfe. Weitere Informationen finden Sie hier.

Qualifizierungsreihe "Inklusion in der Kinder- und Jugendarbeit"

In Sachen Inklusion gibt es viel zu tun, auf unterschiedlichen Ebenen und in unterschiedlichen Handlungsfeldern, doch wie packen wir es an? Um die nötigen Kompetenzen und Wissen zu vermitteln, hat die Projektfachstelle Inklusion gemeinsam mit der Akademie der Jugendarbeit eine modular aufgebaute Qualifizierungsreihe „Inklusion in der Kinder- und Jugendarbeit“ entwickelt, welche praxisnah viele individuelle Möglichkeiten der Teilnahme bietet. Es gilt das Motto „Es zählt, was gebraucht wird!“

Die Qualifizierungsreihe bietet dabei unterschiedliche Optionen: vom Erwerb von Basiswissen, über die Vertiefung einzelner Themen, bis zum Zertifikat „Prozessbegleitung und Moderation Inklusion in der Kinder- und Jugendarbeit“.

Was die Qualifizierungsreihe beinhaltet und wie sie aufgebaut ist, finden Sie hier und im folgenden Flyer.

Zukunftskonferenzen

Um das Thema Inklusion in das Flächenland Baden-Württemberg zu tragen, bieten die Projektfachstelle Inklusion und die AGJF BW zusammen mit Partnern vor Ort Zunkonftskonferenzen an. Diese fanden bisher in Aalen, Balingen, Esslingen, Freiburg, Heidelberg, Stuttgart und Waldshut statt.

Im folgenden Ausschreibungstext für die Zukunftskonferenz in Aalen wird beispielhaft deutlich, wie die Veranstaltung aussehen kann.

AG Inklusion

Die Projektfachstelle Inklusion organisiert regelmäßig Austauschtreffen für Fachkräfte der (Offenen) Kinder- und Jugendarbeit. Die Arbeitsgruppe ist ein zwangloser Zusammenschluss von Fachkräften, die sich alle zwei bis drei Monate online zum Austausch treffen. Die Projektfachstelle Inklusion organisiert, lädt zu diesen Treffen ein und moderiert sie. Die Treffen dauern immer etwa zwei Stunden. Für die Inhalte sorgen die Fachkräfte, indem sie aktuelle Fragestellungen, Themen oder Erfahrungen einbringen. Bei Bedarf kümmert sich die Projektfachstelle Inklusion um passende Referent*innen zu bestimmten Themen. 

Der nächste Termin wird am 20. Januar 2025 von 10 bis 12 Uhr digital stattfinden.

Über eine Teilnahme kann von Mal zu Mal entschieden werden. Es besteht die Möglichkeit, sich in den Verteiler aufnehmen zu lassen, um über die Termine und Themen informiert zu werden.

Bei Interesse, Fragen oder Anregungen schicken Sie gerne eine Mail an projektfachstelle-inklusion@lago-bw.de.

Förderhinweis

Die Projektfachstelle Inklusion wird finanziert vom Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration aus Landesmitteln, die der Landtag von Baden-Württemberg beschlossen hat.